SGO B-Juniorinnen mit starkem Kampf im Pokal-Viertelfinale gegen KSC 2

Am vergangenen Mittwoch (15.03.2023) fand bei gefühlten Minusgraden das langersehnte Pokal-Viertelfinale statt. Die Motivation war bei allen Beteiligten riesig. Trotz des auf dem Papier großen Klassenunterschieds wollte sich das Team von Trainer Kostas Dalkidis auf keinen Fall den Schneid abkaufen lassen.

Schiedsrichter Samuel Hoppstädter (TSV Neckarau) pfiff die Party mit ein paar Minuten Verzögerung an und die SGO spielte direkt mutig auf.

Man merkte dem Team an, dass es von Anfang an dagegenhalten wollte. Die SGO-Offensive ging sofort ins Pressing und machte es dem KSC nicht leicht, den Ball am Laufen zu halten. Immer wieder erkämpften sich unsere Juniorinnen die Kugel, wobei die meisten Aktionen in der Anfangsphase zunächst über den rechten Flügel liefen.

Der KSC zeigte seine spielerische und technische Stärke und die SGO-Mädels hielten mit Kampfgeist und Schnelligkeit dagegen. In der 5. Minute dann der erste Schuss auf das SGO-Tor. Torfrau Maya klärte routiniert zur Ecke, die nichts einbrachte. Die Defensive um Abwehrchefin Annika zeigte ab Minute eins eine solide und kompakte Abwehrleistung und stellte die Wege vorbildlich zu. Es gab kaum ein Durchkommen für den KSC.

Dann konnten die circa 50 Zuschauer in der 7. Minute den ersten Schuss Richtung Gästetor bejubeln. Nach einem schönen Zuspiel durch die Mitte in die Spitze auf Stürmerin Enie schloss diese in einer schnellen Bewegung trotz Gegenspielerin ab. Leider ging der Ball wenige Meter halb rechts über das Tor.

Gute erste Möglichkeit für die SGO!

Immer beherzter schoben unsere Juniorinnen auf die Ballführende und als der KSC in der 8. Minute gefährlich vor dem eigenen Tor passte, hätte sich das Pressing beinahe ausgezahlt - nur knapp verpasste eine SGO-Spielerin den Ball. Sie wäre ansonsten frei vor dem KSC-Tor gestanden.

Das Publikum staunte nicht schlecht über die außergewöhnliche Leistung des jungen Teams:
„Ich wusste gar nicht wie gut die B-Mädels sind - richtig gut! Das macht richtig Spaß.“, war von Christopher Paul, Trainer unserer C-Junioren und D-Juniorinnen, zu hören.

Dalkidis gönnte der laufstarken Myna eine Pause und wechselte in der 9. Minute Stella ein.

Auf der linken und rechten Außenbahn zeigten die Abwehrspielerinnen Jette und Leyla ein hervorragendes Spiel. Immer wieder setzten sie sich gegen ihre Gegenspielerin durch und verhinderten ein Durchkommen der Gästeoffensive. Zum wiederholten Male war der KSC gezwungen, hintenrum über die eigene Torfrau zu spielen und neu aufzubauen.

In der 11. Minute tankte sich der KSC in der Mitte durch und kam aus kurzer Distanz zum Schuss. Maya konnte den scharfen Ball abwehren und hatte ihn im Nachfassen sicher.

Das Team um Kapitänin Serena verlagerte das Spiel vorbildlich und setzte mit langen Bällen in die Spitze oder auf die offensiven Flügelspielerinnen Nadelstiche. So auch nach einem Flugball durch Annika aus der eigenen Hälfte in den gegnerischen Strafraum. Die KSC-Torfrau kam gerade noch vor unserer einzigen Spitze Enie an den Ball. Das war knapp! Genauso könnte man den Landesligisten, der normalerweise 11er Feld spielt, überwinden.

SGO-Neuzugang bzw. Rückkehrerin Lotta (sie spielte bis Sommer 2020 schon in der Jugend der SGO, bevor sie zur TSG Hoffenheim wechselte) setzte immer wieder spielerische Akzente, erkämpfte sich an der Außenbahn den Ball und unterband durch ihr exzellentes Stellungsspiel gefährliche Aktionen.

Auch wenn der KSC teilweise einen Schritt schneller war, hielten unsere Juniorinnen dem Druck erstklassig stand.

Nach intensivem und laufstarkem Einsatz musste die leicht angeschlagene Pia nach einer guten Viertelstunde ausgewechselt werden. Myna kam erneut aufs Feld.

Bisher trat der Gast, immerhin Meister seiner Hinrunde mit 55 Toren in 10 Spielen, überraschend harmlos auf. Kaum zwingende Torchancen standen zu Buche. Jeder Ball konnte durch unsere beiden 6er und die Abwehrspielerinnen geblockt werden.

Im Gegenzug hofften die SGO-Mädels durch Lotta, Leyla und Myna mit Schüsse aus der zweiten Reihe auf Fehler der Gästemannschaft. Leider gingen die Versuche neben das Tor oder landeten direkt in den Armen der KSC-Torfrau. In der 24. Minute war es erneut Enie, die mit einem hohen Ball aus dem Halbfeld, eigentlich als Flanke gedacht, Gefahr für das KSC-Tor darstellte. Der Schuss ging nur knapp am langen Pfosten vorbei am Tor.

Langsam mussten die SGO-Mädels aufgrund des aufopferungsvollen Einsatzes ihren Tribut zollen. Die Konzentration ließ nach und so kam der KSC in der 25. Minute durch einen Schuss aus der zweiten Reihe zum 0:1. Der Ball schlug über der SGO-Torfrau ins Netz ein.

Unser Team verlor die Zuordnung, das Stellungsspiel stimmte nicht mehr und so musste man direkt im Anschluss das 0:2 (27. Minute, KSC-Spielerin drang links in den Strafraum ein, legt den Ball vorm Tor quer zur alleinstehenden Mitspielerin, die nur den Fuß hinhalten musste und den Ball ins Tor schob) und das 0:3 (29. Minute, nach einer Ecke flog der Ball aufs lange Eck über den Innenpfosten ins Tor) hinnehmen.

Auch wenn das Ergebnis bis dahin nicht unerwartet war, wurde es dem Spielverlauf nicht gerecht. Man merkte der Heimmannschaft die Verunsicherung an, die SGO-Mädels konnten kaum noch für Entlastung sorgen, dagegen wurde der KSC immer druckvoller. Natürlich gaben sich die jungen Spielerinnen nicht auf, sondern schmissen sich weiterhin in jeden Ball, bewegten sich gut und rutschten zum richtigen Zeitpunkt raus.

Dennoch konnte man die individuelle Stärke der KSC-Juniorinnen nicht verleugnen - nur durch ein wichtiges Foul von Jette konnte in der 33. Minute ein Durchmarsch über die rechte Seite verhindert werden. Der anschließende Freistoß wurde von der SGO gekonnt abgefangen und sauber rausgespielt.

Nach großem körperlichem Einsatz und allgegenwärtiger Präsenz musste wenige Minuten vor der Pause Serena ausgewechselt werden. Für sie kam Noor auf das Feld.

Trotz des Rückstandes gab die SGO nicht nach und störte den KSC immer unangenehm beim Spielaufbau. Das Heimteam hörte nicht auf zu kämpfen, alle zogen an einem Strang und unterstützen sich gegenseitig.

Die letzten Minuten hatten es noch in sich, es ging Schlag auf Schlag. Maya spielte am Ende der ersten Halbzeit stark mit und konnte mit dem Fuß vor der einlaufenden KSC-Spielerin nach außen klären. Ein Freistoß in der 39. Minute für die SGO, aus knapp 25 Meter, landete gefährlich im KSC-Strafraum, konnte aber leider nicht verwertet werden. Nach einem erneut lange Ball setzte sich Enie gegen drei durch und holte eine Ecke raus. Diese kam hoch vors Tor, der KSC konnte gerade noch vor der Fußspitze einer SGO-Offensivspielerin klären. Im Gegenzug rettete Maya stark im 1 gegen 1.

Die letzte Aktion der ersten 40. Minuten gehörte uns: Stella zog in die Mitte und schloss mit einem wunderschönen Schuss aufs Tor ab. Der flache Ball ging nur knapp am  linken Eck vorbei, die KSC-Torfrau tauchte ab, musste aber nicht eingreifen.

Nach einer Minute Nachspielzeit pfiff der Schiri, der bisher einen sehr leichten Job hatte, ab.

Mit 0:3 ging es bei Eiseskälte in die Halbzeitpause. Nur 4 Minuten Unkonzentriertheit seitens der SGO hatten dem KSC gereicht. Die Zuschauer sahen bis hierhin ein großartiges Spiel. Die SGO B-Juniorinnen zeigten ihre beste Saisonleistung und zu was sie alles imstande sind. Es war offensichtlich, dass Trainer Kostas Dalkidis das Team perfekt eingestellt hatte.

Leider musste man direkt nach Wiederanpfiff das 0:4 hinnehmen. Der KSC kämpfte sich von links in den Strafraum und schoss aufs Tor.  Maya konnte den harten Ball gerade noch abwehren, aber eine der Gästespielerinnen lauerte schon und staubte in der 41. Minute ab. Dabei bekam die SGO-Torfrau einen Schlag ab und blieb zunächst benommen liegen. Sie berappelte sich und es ging mit Anstoß weiter. Das Tor zählte, es gab keinen regelwidrigen Kontakt.

Unsere Juniorinnen ließen aber die Köpfe nicht hängen. Nach einer gefährlichen, hohen Ecke in den Strafraum konnte die gegnerische Torfrau den Ball nicht festhalten. Im Durcheinander schaffte es die SGO allerdings nicht, den Ball über die Linie zu spitzeln.

Der KSC spielte weiterhin druckvoll, die Mädels vom Hardtwald konnten mit langen Bällen immer wieder für Entlastung sorgen. Die SGO klärte in der Not immer wieder zur Ecke. Torfrau Maya konnte nach einem Kopfball gerade noch mit einer Hand retten.

Im Anschluss kam Miriam für die stark kämpfende Myna aufs Feld. Miri konnte aber das 0:5 nicht mehr verhindern. Nach einem Schuss aus der zweiten Reihe war die Sicht in der 51. Minute für die SGO-Torfrau verstellt. Keine Chance den zu halten. Trotz des inzwischen deutlichen Ergebnisses ist die starke Teamleistung hervorzuheben, jede unterstützte jede, immer wieder fielen motivierende Worte, auch die Offensive war sich nicht zu schade und half defensiv aus.

Zudem war die Truppe von Trainer Kostas Dalkidis taktisch 1A vorbereitet worden. Sobald der KSC kam, verschoben die SGO-Juniorinnen in einer 4er oder sogar 5er Abwehrkette, um die Räume zuzustellen. So dauerte es bis zur 60. Minute bis der nächste Schuss auf den SGO-Kasten kam. Diese ging rechts am Tor vorbei - Maya wäre zur Stelle gewesen.

Die KSC-Torfrau hatte immer wieder Probleme mit hohen Bällen. Nach einem Freistoß für die SGO von der Mittellinie konnte die Gäste-Keeperin den Ball nicht sichern. Leider stand keine Spielerin parat, um die Chance zu nutzen.

Auch in der 64. Minute störte das Heimteam geschickt, sodass der KSC den Ball kurz vor der Strafraumgrenze verlor und Noor den Ballgewinn sofort nutzte, um auf Miri weiterzuleiten. Diese zog direkt ab - in die Arme der KSC-Torfrau. Tolle Aktion!

Noor durfte dann raus und Pia brachte frischen Wind in das Spiel der Heimmannschaft!

Im Zweikampf verletzte sich die sichere Jette so arg, dass diese ausgewechselt werden musste. Um neue Kräfte zu mobilisieren, wurden weitere frische Spielerinnen von der Bank geholt. Ohne Anlaufphase nahm Mia ihrer Gegenspielerin direkt mit einer starken Grätsche den Ball vom Fuß.

Die SGO versuchte das Spiel immer wieder mit kurzen Doppelpässen schnell zu machen. Die Übungen im Training, wie man Dreiecke bildet, zahlten sich aus! In kritischen Situationen wurde immer versucht, das spielerisch zu lösen.

Das Match war gespickt mit Ecken auf beiden Seiten, es kam zu häufigen Unterbrechungen. Wieder landete ein langer Ball bei der unglaublich laufstarken Serena, der KSC konnte nur mühsam zur Ecke klären. Stellas Eckstoß kam wunderbar auf Myna, die das Leder leider nicht sauber traf und so das Tor verfehlte.

Kurz vor Schluss ließ die Konzentration nach und in den letzten zwei Minuten, musste die SGO-Torfrau 2x hinter sich greifen. Das 0:6 fiel durch eine Gästespielerin, die im Strafraum alleine gelassen wurde und einen platzierten Schuss flach im linken unteren Eck versenkte. Beim 0:7 fehlte die Zuordnung in der Abwehr und den vier KSC-Spielerinnen standen nur zwei unserer Juniorinnen im Strafraum entgegen. Sicher schloss die Offensive mit einem flachen Ball auf das Tor ab.

Der Schiedsrichter pfiff pünktlich ab nach 80. Minuten ab.

Die Zuschauer feierten ihr Team, denn das Ergebnis spiegelte nicht die Leistung wider. Von außen betrachtet fiel es ein wenig zu hoch aus, was selbst der gegnerische Trainer anmerkte.

Die SGO-B-Juniorinnen zeigten eine Wahnsinnsmoral und lieferten eine großartige Leistung ab. Den „Klassenunterschied“ hat man über weite Strecke nicht gemerkt. Wenn sie dieses Niveau für den Rest der Saison aufrechterhalten, wird dem niemand etwas entgegensetzen zu haben.

So sieht es auch der stolze Trainer Kostas Dalkidis: „Ich bin sehr dankbar für dieses Spiel. Man nimmt auf der einen Seite sehr viele Punkte mit, die wir in den nächsten Wochen trainieren werden. Auf der anderen Seite wird sichtbar, zu welchen Leistungen das Team imstande ist.“

 

Startaufstellung:
Maya - Jette, Annika, Leyla - Lotta, Serena, Myna, Pia – Enie

Auswechselbank:
Stella, Miriam, Mia, Noor, Güler

 

Bianca Tahriri